Schloß Ritzebüttel
ist von beträchtlicher regionalgeschichtlicher Bedeutung,
denn hier liegt die Keimzelle der Stadt Cuxhafen. Immerhin
gehört der Kern des Schlosses zu den ältesten erhaltenen
mittelalterlichen Bauten unseres Raumes. Der sichtbare äußere
Teil der Turmmauern - ohne den barocken Vorbau - ist zwischen
1394 und 1400 entstanden; archäologischen Untersuchungen
zufolge hat die Jahrringdatierung an einem gut erhaltenen
Kastenbrunnen aus Eichenbohlen im Innern des Gebäudes
ein Fälldatum zwischen 1332 und 1340 ergeben. Wir dürfen
also davon ausgehen, daß der früheste Bauabschnitt
zwischen 1335 und 1340 wahrscheinlich ist. Zusammen mit 800
Verbündeten aus dem benachbarten Land Wursten eroberte
Hamburg 1393 das Schloß, und im Jahre 1394 verkauften
die Schloßherren Wolderich und Alverich Lappe mit den
bereits früher verpfändeten Kirchspielen Groden
und Altenwalde (1372) ihren Grundbesitz an Hamburg. - Damit
war das Amt Ritzebüttel entstanden, und im Jahre 1400
residierte der erste Amtmann im Schloß.
Im Laufe der Jahrhunderte ist der Bau immer wieder verändert
worden. Der jetzige Vorbau wurde 1752-55 errichtet, nachdem
ein im Fachwerk konstruierter Vorgängerbau abgerissen
worden war.
Es darf als Besonderheit gelten, dass sich die Denkmalschutzbehörde
gemeinsam mit der Stadt Cuxhafen auf diese facettenreiche
Rekonstruktion unterschiedlicher historischer Bauzustände
geeinigt hat und somit die jeweils schönste, wertvollste
und daher auch erhaltenswerteste Innenraumgestaltung in mühsamer
Kleinarbeit wieder herausgearbeitet hat.
Bei schönem Wetter bietet sich ein Rundgang durch den
Schloßgarten an, den der berühmte Barockdichter
und hamburgische Ratsherr Barthold Heinrich Brockes nach Übernahme
der Amtmannschaft (1735-41) verschönern und ausbauen
ließ.
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