Der Nationalpark "Niedersächsisches
Wattenmeer"
Der Nationalpark "Niedersächsisches Wattenmeer"
ist einer von 15 Nationalparken in der Bundesrepublik Deutschland.
Er besitzt eine Fläche von ca. 2.800 Quadratkilometern.
Die Natur soll möglichst wenig vom Menschen beeinflußt
sein und sich selbst überlassen werden. Der Nationalpark
"Niedersächsisches Wattenmeer" wurde 1986 eingerichtet
und ist per Gesetz geschützt.
Aber was ist das eigentlich - Watt?
Der Begriff Watt stammt von dem altfriesischen Wort "wad"
ab und bedeutet "seicht", untief"
Watt ist das Gebiet zwischen Küste und Meer, dass durch
den Gezeitenrhythmus geformt wird. Dieser 450 Kilometer lange
und meist nur zehn Kilometer breite Nordsee-Küstenstreifen
ist ca. 8.000 Quadratkilometer groß.
Die Wattenlandschaft der Nordsee ist eine weltweit einmalige
Küstenregion direkt vor unserer Haustür. Dabei gibt
es viel zu entdecken - von winzigsten Organismen, über
Wattwürmer, unzähligen Vögeln bis hin zu Seehunden.
Die Tierwelt hat hier tatsächlich einiges zu bieten.
Kaum zu glauben, dass auf einem Quadratmeter Wattboden mehr
Lebewesen zu finden sind, als auf derselben Fläche im
tropischen Regenwald. Die Einzigartigkeit ist im Grunde verblüffend,
sind doch ungefähr 70 Prozent der Erdoberfläche
mit Wasser bedeckt. Daraus ergibt sich auch eine entsprechende
Länge der Küsten. Genügend Platz eigentlich
für Wattenmeere...
Aber warum gibt es eine derartige Naturlandschaft nur an der
Nordseeküste?
Wattenmeere entstehen nur dort, wo mehrere Faktoren gleichzeitig
aufeinander treffen:
Die Gezeiten müssen das Watt mit einem Tidenhub (= Unterschied
zwischen dem höchsten Stand und dem niedrigsten Stand
des Wassers bei Ebbe und Flut ) von mindestens zwei Meter
periodisch überfluten und wieder freigeben. So können
die obersten Sandschichten abtrocknen. Eine weitere Voraussetzung
sind der Küste vorgelagerte Inseln. Diese aber auch Strandwälle
und Sandbänke bremsen die Kraft der Wellen und der Strömung
ab. Fällt dann auch noch der Meeresboden in Richtung
offene See leicht ab - teilweise nur wenige Zentimeter auf
1.000 Metern -, sind die wichtigsten Faktoren zur Wattbildung
gegeben. Ein gemäßigtes Klima unterstützt
die Entwicklung einer artenreichen Flora und Fauna.
Mit jeder Flut - also ca. alle zwölf Stunden - wird
Sand und Schlick an die Nordseeküste transportiert. Wie
dunkle Wolken schweben die kleinen Schlammteilchen herum.
Wird das Wasser ruhiger sinken die Teilchen auf den Meeresboden
und lagern sich ab. Mit der Zeit wächst so das Watt in
die Höhe, an geschützten Stellen bis zu vier Zentimeter
pro Jahr.
Diese jahrtausendelange Umgestaltung des Nordsee-Küstenstreifens
durch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Kräfte
dauert bis heute an. Täglich verändert sich so die
Küste - wenn auch nur minimal. Aber beständig ist
im Wattenmeer sowieso nur der Wandel...
Wattwandern in Cuxhafen
Wer kennt nicht dieses unvergleichliche Gefühl von Weite
und Einsamkeit, den Schlamm unter den Füssen spüren,
Priele durchwaten, das Meer riechen....
Wattwanderungen im Nationalpark Wattenmeer, eine der letzten
Naturlandschaften Europas, sind ein besonderes Urlaubserlebnis.
Das Wattenmeer kann man in Cuxhafen bestens und auch weitgehend
gefahrlos 2,5 Stunden vor Niedrigwasser bis zur örtlichen
kalendermäßigen Niedrigwasserzeit erwandern. |